Biomasse Nahwärme und Biomasse-KWK in NÖ

Bionahwärmekarte NÖ - Großansicht im PDF-Format; Quelle: Nahwärme-Statistik der Abt. RU3; Ing. Patzl; 02742/9005/14787, 12/2012

Mit Ende des Jahres 2012 stehen in Niederösterreich insgesamt 584 Biomasse-Nahwärmeanlagen und 26 Biomasse KWK-Anlagen (somit in Summe 610 Anlagen) mit einer gesamten installierten Biomassekessel-Leistung von rund 779 MW in Betrieb. Die Summe der Anschlussleistungen, der mit Wärme versorgten Objekte, beträgt rund 823 MW. Nach Einbeziehung sämtlicher Änderungen der spezifischen Eckdaten durch Erweiterungen bereits bestehender Anlagen und Vornahme diverser Korrekturen aufgrund von Nacherhebungen von älteren Anlagen stellt sich die Nahwärmestatistik 2012 folgendermaßen dar:

Über eine Gesamt-Nahwärmetrassenlänge von 810.200 Laufmetern werden mehr als 31.900 Abnehmer mit Wärme aus Biomasse versorgt. Die Wärme wird durch den Einsatz von 4.007.000 Schüttraummetern an Waldhackgut aus der Land- und Forstwirtschaft, und 1.812.000 Schüttraummetern an Sägespänen und Säge-hackgut (in Summe 5.820.000 Schüttraummeter) in 602 Heiz- und Heizkraftwerken sowie durch den Einsatz von 20.000 to Stroh in 8 Heizwerken erzeugt. Diese Brennstoffmenge entspricht 17.740 Tanklastzügen Heizzöl.

Im Vergleich dieser Zahlen spiegelt sich eine Verbesserung der Versorgungsstruktur der einzelnen Anlagen im Hinblick auf die Wärmebelegung (=Verhältnis von Anschlussleistung zu Trassenlänge) wieder. Auf Grund der Ausrichtung der Projekte weg von langen Ortsnetzen hin in Richtung Ortskern-Versorgung, stieg die Wärmebelegung auf über 1,0 womit eine im Schnitt optimale Wärmebelegung erreicht wird.

Unter dem Gesichtspunkt der Optimierung der Anlagen wird großes Augenmerk darauf gelegt, dass vorwiegend Einzelobjektversorgungen und Mikronetze (kleine Nahwärmenetze mit kurzen Wärmeleitungen zur Versorgung weniger Objekte – Ortskerne) und Biomasse-Nahwärmenetze im urbanen Gebieten gebaut werden.

Die Errichtung der 584 Biomasse-Heizwerke hat von 1983 bis 2021 ein Investitionsvolumen von rund € 493.000.000,-, die Errichtung der 26 Biomasse-Heizkraftwerke ein Volumen von € 346.000.000,- (in Summe somit € 839.000.000,-) hervorgerufen.
Durch die Substituierung fossiler Energieträger kann allein durch die Biomasse Nahwärmeanlagen (ohne KWK-Anlagen) pro Jahr eine Menge von ca. 320.000 to CO2 eingespart werden.
Die Stromerzeugung durch die Biomasse-KWK-Anlagen bringt eine CO2-Einsparung von ca. 160.000 to pro Jahr.

Die Land- und Forstwirtschaft profitiert durch die Lieferung von rund 4.007.000 SRM Waldhackgut und 20.000 to Stroh dahingehend, als dass ca. € 65.500.000,-- an Wertschöpfung pro Jahr in der Region verbleibt und nicht ins Ausland durch den Zukauf von fossilen Brennstoffen abfließt. Die Wertschöpfung durch Nutzung von rund 1.812.000 Schüttraummeter an Sägenebenprodukten beträgt € 21.749.000,- die vorwiegend dem holzverarbeitenden Gewerbe zugute kommt. In Summe beträgt die Wertschöpfung allein durch den Betrieb der Biomasse Nahwärme- und Biomasse-KWK-Anlagen in NÖ € 87.261.000,- pro Jahr.

Quelle: Nahwärme-Statistik der Abt. RU3; Ing. Patzl; 02742/9005/14787, 12/2012